Als ich am vergangenen Samstag, dem World Cleanup Day, zur „Seerose“ in Potsdam kam, um dort zusammen mit Janny Armbruster, der Grünen Oberbürgermeisterkandidatin, etlichen Potsdamer Grünen und Marie Toussaint von den französischen Grünen ein Stück des Ufers der Neustädter Havelbucht von Müll zu säubern, waren die Wirtschaftsjunioren schon da gewesen und hatten sich der von uns vorgesehenen Strecke angenommen. Wir wandten uns dann einem benachbarten Ufer- und Parkstreifen zu; dort kam auch noch genug Müll zusammen.
Unser Einsatz in Potsdam war eine von vielen Aktionen europaweit, an denen sich Grüne an diesem World Cleanup Day beteiligten. Initiiert durch die European Green Party hatten sich Grüne Aktive in mindestens 18 europäischen Ländern an diesem Aktionstag beteiligt, der auf eine lange Tradition zurückblickt. Als Coastal Cleanup Day fand er über 20 Jahre lang statt. Hunderttausende, ja Millionen Menschen hatten sich über die Jahre daran beteiligt. Im vergangen Jahr war die Beteiligung in Slowenien und Rumänien besonders intensiv, zwei Länder, die mir nicht als erste eingefallen wären, wenn ich hätte raten müssen. In diesem Jahr stand für uns, auch im Zusammenhang mit der Plastikstrategie der Europäischen Union, das Augenmerk auf die Plastik-Vermüllung der Meere im Vordergrund. Ich habe mich gefreut, dass der World Cleanup Day durch den Bundesvorstand und eine ganze Reihe von lokalen grünen Akteuren aufgegriffen wurde. Wir wurden dadurch überall, wo Aktionen stattfanden, sichtbar als Teil einer großen Bewegung, die weite Teile unserer Gesellschaft erreicht. Die Potsdamer Wirtschaftsjunioren sind dafür ein Beispiel. Solche Beispiele zeigen, wie weit sich die Bereitschaft ausgebreitet hat, sich für ökologische Anliegen zu engagieren. Wo immer wir Grüne es schaffen, solche Bewegungen stark zu machen und diese mit unserer Arbeit in Parlamenten und Regierungen zu verbinden, kann es gelingen, dass der ökologische Fortschritt einen Zahn zulegt. Dieses Jahr waren die vielfältigen Aktivitäten zum World Cleanup Day, die in Deutschland traditionell vor allem von den Naturschutzverbänden getragen werden, nicht medial so durchschlagend, dass sie in den Nachrichten gelandet wären. Das Ziel können wir uns ja für das kommende Jahr vornehmen. Und wer dieses Jahr nicht dabei war, kann sich den World Cleanup Day 2019 ja schon einmal vormerken.
Sonst noch
- Morgen findet in Greifswald das Fachgespräch „Mehr Plastik als Fische im Meer?“ statt. Kommt gerne vorbei!
- Die ersten Straßburger Plenarnotizen nach der Sommerpause; es war eine besonders aufregende und intensive Straßburger Sitzungswoche. Und hier meine Presseerklärung zur Ungarn-Entscheidung des Europäischen Parlaments.
- Ich hatte letzte Woche in Straßburg ungewöhnlich viel Redezeit: viermal je eine Minute und zwar zu den Themen Autonome Waffensysteme, Beziehungen EU-USA, Beziehungen EU-China und zur Plastikstrategie. Hier findet Ihr die kurzen Videos.
- Meine Kritik an Junckers Rede zur Lage der Nation ist hier zu finden.
- Am 21.09. unterstütze ich unsere Grünen Freunde in Bozen im Landtagswahlkampf. Wir diskutieren zum Thema „Südtirol – Keine Zukunft ohne Europa“.
- „Denk ich an den Euro in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“ Damit das so nicht bleibt, diskutieren am 24.9. in Berlin Prof. Dr. Marcel Fratzscher und Prof. Dr. Thomas Mayer über die Zukunft der Eurozone. Moderieren wird Gerhard Schick. Hier das Programm. Anmeldung ist noch möglich!
- Am 25.09. unterstütze ich Małgorzata Tracz von den polnischen Grünen beim Kommunalwahlkampf in Wrocław.
- Am 26.09. bin ich Gastgeber der Veranstaltung „Globalisation with Chinese characteristics – Europe’s response to China’s Silk Road Initiative?“ Wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann die Veranstaltung im Livestream (DE/EN/FR) verfolgen