Wie der Guardian berichtet, erwägt der Vatikan seine Anlagen aus fossilen Energien zurückzuziehen. Dies lies ein Vatikan-Funktionär im Rahmen einer Pressekonferenz zur vor kurzem erschienenen Umwelt-Enzyklika verlauten. Dieser Schritt ist beachtlich, da der für die Vatikanfinanzen verantwortliche Kardinal George Pell aus Australien als ausgesprochener Klimaskeptiker gilt. Das als Vatikanbank bekannte “Institut für die religiösen Werke” hält Vermögenswerte im Wert von ungefähr 6 Milliarden Euro.
Obwohl der Sprecher der Vatikanbank Max Hohenberg den Prozess “irrelevant” nannte, da die Bank größtenteils in Staatsanleihen investiere, sollte die politische Dimension dieser Strategie betrachtet werden. Würde der Vatikan sich der “Divestment-Bewegung” anschließen, könnte dies Signalwirkung auf andere religiöse Finanzinstitutionen haben. So hatte die Bank of England bereits im Mai angekündigt Investitionen aus Kohle- und Teersandunternehmen zurückzuziehen.
Die Entscheidung wird insbesondere im Kontext des bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlkampfs mit Spannung erwartet. Papst Franziskus erfreut sich besonders in den katholischen und lateinamerikanischen Kreisen der USA großer Beliebtheit, die im letzten Wahlkampf von beiden Parteien intensiv umworben wurden und deren Stimmen als wahlentscheidend gelten. Speziell moderate republikanische Präsidentschaftskandidaten wie Jeb Bush könnten hierdurch in ihrer Position dem Klimawandel bezüglich beeinflusst werden.
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