Mit der Wirtschaftsvereinigung Metalle organisierte ich am Mittwoch, 6. Juni, eine Mittagsveranstaltung zur Präsentation der von ihr in Auftrag gegebenen Studie von Professor Dr. Markus Taube von der Universität Duisburg-Essen. Die Studie befasst sich mit den neuen US-amerikanischen Aluminiumzölle und ihre Auswirkungen auf die deutsche Aluminiumindustrie.
Als Professor Taube im Rahmen seines Vortrags drei Möglichkeiten präsentierte, wie die Europäische Union nun gegen die Schutzzölle aus den USA reagieren sollte, war eine davon schon ausgemachte Sache. Fast zeitgleich mit der Präsentation seiner Studie über die neuen US-amerikanischen Aluminiumzölle und ihre Auswirkungen auf die deutsche Aluminiumindustrie, verkündete die EU-Vergeltungszölle auf die Einführung von US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte. Mein Rat an die Anwesenden: Kaufen Sie sich schnell noch eine Harley Davidson, bevor diese in der EU erheblich teurer wird. Zu den amerikanischen Produkten, auf die die EU ab Juli Zölle erheben will, zählen unter anderem Whiskey aus Kentucky und Tenessee, Cranberrys aus Wisconsin und Motorräder aus Missouri, alles von Republikanern regierte US-Staaten.
Mehr als ein starkes Signal an Trump sollten die Vergeltungszölle aber nicht sein, schloss Professor Taube aus seiner Studie. Zweitens, empfahl er, die Handelsströme bei Aluminium zu messen und gegebenenfalls mit Handelsschutzmaßnahmen für den EU-Binnenmarkt zu reagieren. Drittens, müsse sich die EU für fairen Handel und gegen Marktverzerrung einsetzen, was eine Stärkung der WTO als multilaterale Institution miteinschließen würde.
Die rege Diskussion und Nachfragen am Anschluss an die Präsentation machten deutlich, dass sich Politiker, Wirtschafts- und Interessenvertreter gleichermaßen damit beschäftigen, wie man mit Trump auf der einen und China auf der anderen Seite umgehen muss. Mein Fazit: Eine kompromisslose, einheitliche Haltung der EU ist notwendig, um weitere Zölle, zum Beispiel auf Autos, zu verhindern.
Hier geht’s zur Studie.
Einen Artikel der Welt zur Veranstaltung gibt es hier.
Meine letzte Pressemitteilung zur Zoll-Entscheidung der USA.
sdr
