Studie: Umweltrisiken werden von Banken nur unzureichenderweise in Geschäftsmodelle integriert

Die europäische Prüfungsgesellschaft KPMG hat im Auftrag vom WWF die Geschäftspraktiken von 12 europäischen Banken auf ihre Integration von Umwelt- und sozialen Risiken analysiert. Hierbei wurde festgestellt, dass Banken diese nur in mangelhafter Weise berücksichtigen. Es wurden Geldinstitute aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien untersucht.

In einem ersten Teil wurde das Geschäftsmodell der Banken auf 4 Punkte hin untersucht: die strategischen Rahmenbedingungen, die Integration in die Investitionspraktiken der Banken im Bereich Investment und Commercial Banking, die Betriebsstruktur, sowie die vorhandene Transparenz über Risiken. Zu jedem Unterpunkt werden ebenfalls “Good Practices” von Banken hervorgehoben, die sich in diesem Sinne auszeichnen. Ein besonderer Fokus lag auf Risiken im Bereich Klimawandel, Wasser und Landwirtschaft. Der zweite Teil formulierte konkrete Handlungsempfehlungen.

Die Ergebnisse der Studie sind gemischt: Obwohl die Banken die Risiken eindeutig erkannt haben, schöpft nur etwa ein Viertel von ihnen effektiv aus den Möglichkeiten Wert, die nachhaltige Geschäftsmodelle bieten. So sind viele Initiativen eher auf Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet, anstatt Wertschöpfungsmöglichkeiten substanziell in Entscheidungsprozesse zu integrieren . Dies spiegelt sich darin wieder, dass die für Nachhaltigkeit zuständigen Bereiche sich oft nur auf einen speziellen Sektor wie erneuerbare Energien, oder Energieeffizienz spezialisieren, anstatt Nachhaltigkeit ganzheitlich auf Firmenebene zu adressieren und in Investitionsentscheidungen zu integrieren. In diesem Sinne fehlen den Strategien oft konkrete Ziele. Eine weitere Schwäche ist die Transparenz der Risiken für Kunden. Obwohl die Banken Risiken für eigene Anlagen kritisch betrachten, werden sie für Privatinvestoren oftmals nur unzureichend gekennzeichnet.

Die Empfehlungen der KPMG kann man auf zwei Hauptpunkte zusammenfassen. Einerseits bracuht es eine bessere strukturelle Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsabläufe der Banken und zweitens eine bessere Quantifizierung und Monetisierung der Risiken, die dadurch besser in Investitionsentscheidungen einkalkuliert werden können. Das Ziel ist es dadurch eine Veränderung der Geschäftskultur herbeizuführen, die dazu führen soll, dass die finanziellen Chancen die durch einen nachhaltigen Wandel auch gewinnbringend genutzt werden.

Zur Studie geht es hier.

Photo by ell brown