Mein letztes Stück Ausschussarbeit in 2011 war heute eine Abstimmung im Industrie-Ausschuss zum Thema “Corporate Governance Framework for European Companies”. Entworfen hatte die entsprechende Stellungnahme die polnische EPP Abgeordnete Kolarska-Bobińska.
Insgesamt wurde die Stellungnahme mit sehr großer Mehrheit gegen die Stimmen von ECR angenommen. Drei Einzelabstimmungen möchte ich dabei gerne beleuchten.
Frau Kolarska-Bobińska forderte im Entwurf Ihrer Stellungnahme für Verwaltungsräte die Einführung einer “Mindestquote der Geschlechter von ein-drittel”. Damit erregte Sie den Zorn der Männerfront Ihrer eigenen Fraktion die unter Führung des Ausschuss-Vorsitzenden Herbert Reul die ein-drittel Quote gestrichen sehen wollten. Was im Bundestag von der Leyen gegen Schröder ist, das ist also im Europäischen Parlament Kolarska-Bobińska gegen Reul. Am Ende war ein Rot-Grüner Kompromissantrag erfolgreich der konkrete “Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Verwaltungsräten forderte”. Frau Kolarska-Bobińska stimmte dagegen weil Ihr das zu “soft” war. Recht hat Sie da.
Ich war mit einem Antrag erfolgreich der verlangte, dass “das Risikomanagement auch nicht-finanzielle Risiken etwa im Bereich Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen abdecken soll”.
Der sozialistische Kollege Weber aus Frankreich scheiterte am Ende mit mehreren Anträgen in denen er die Rolle von Gewerkschaften und Personalräten stärken wollte an einer Mehrheit von EPP, ECR und ALDE.
Nach Ende der Ausschuss-Sitzung lud Herbert Reul zu Christmas-Drinks ein. Da war ich schon am packen. Ein freundlicher EPP Mitarbeiter wünschte mir, meiner Familie und meinem Blackberry erholsame Feiertage. Das fand ich sehr nett. Danke gleichfalls!
Also an alle fröhliche Feiertage und einen guten Rutsch!
Bis 2012!