Während die Vulkanaschewolke weiterhin einige Flughäfen in Europa lahm legt, haben sich die EU-Verkehrsminister zu einer Sondertagung des Rates am 4. Mai 2010 getroffen. Bei diesem Treffen haben sie sich einstimmig zu einer besseren Koordination entschlossen und wollen bis Juni 2010 eine neue europäische Methode für die Beurteilung des Sicherheitsrisikos und für das Risikomanagement von Aschewolken erarbeiten. So soll bei zukünftigem Auftreten von schwerwiegenden Vulkaneruptionen eine objektive Grundlage verfügbar sein, auf der man effektive Entscheidungen über Schließungen des europäischen Luftraumes treffen kann.
Allerdings ist es bisher unklar, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage das geschehen soll. Schließlich gibt es in diesem Bereich gravierende Forschungslücken. Zwar könnten die Forschungsrahmenprogramme der EU versuchen, solche “knowledge gaps” durch die finanzielle Förderung von Staubmessungen zu schließen. Sobald aber diese Unterstützung nachlässt, fallen auch meistens die kontinuierlichen Messungen aus, die man für eine dauerhafte Überwachung benötigt. Die spanische Ratspräsidentschaft hatte schon eine europäische Forschungsgruppe eingerichtet, die sich mit den Erkenntnislücken zum Thema Vulkanasche beschäftigen soll. Merkwürdigerweise, beziehen sich die EU-Verkehrsminister in ihrer Deklaration aber gar nicht auf diese Forschungsgruppe. Eine bessere Koordinierung zwischen der Forschung, Industrie und Politik ist aber unbedingt notwendig.
In diesem Zusammenhang habe ich der EU-Kommission vor kurzem eine parlamentarische Frage gestellt, um genau diese Problematik hervorzuheben.