Reinhard Bütikofer wurde 1953 in Mannheim geboren, wohnte zunächst in Ludwigshafen und wuchs in Speyer auf. 1969/70 verbrachte er in Kenosha, Wisconsin, USA. Nach dem Abitur am Staatlichen Altsprachlichen Gymnasium Speyer studierte er ab 1971 in Heidelberg Philosophie, Geschichte, Alte Geschichte und zeitweise Sinologie. Einen Studienabschluß machte er nicht.
Zum ersten Mal wurde Bütikofer 1973 als Studierendenvertreter gewählt. Er leistete Zivildienst am Heidelberger Klinikum. Er schloss sich der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG), später dem Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) an. Er war studentischer Vertreter in Fachschaft, AStA, Fakultätskonferenz, Kleinem und Großem Senat und im Verwaltungsrat der Universität Heidelberg. Er war in den 70er Jahren aktiv in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF).
Ab 1981 unterstützte Reinhard Bütikofer “Solidarität mit Solidarnosc”. Ab 1982 war er in der Grün-Alternativen Liste (GAL) und im Kommunalpolitischen Forum aktiv und war Mitarbeiter der Wochenzeitung COMMUNALE. Er wurde 1984 für die GAL in den Stadtrat von Heidelberg gewählt. Danach trat er 1984 den Grünen bei. Von 1984 bis 1987 war er GAL-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat.
1988 wurde Reinhard Bütikofer in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt. Dort war er finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion, ein Jahr auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender. 1992 wiedergewählt, wurde er auch europapolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. 1996 kandidierte er nicht mehr. 1997 wurde Bütikofer Ko-Vorsitzender der baden-württembergischen Grünen.
Ende 1998 wurde Reinhard Bütikofer zum Politischen Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen gewählt und 2000 in dieser Funktion wiedergewählt. Er war von 1998 bis 2008 Mitglied des Parteirates. Er war Vorsitzender der Grundsatzprogrammkommission zur Neufassung des Grünen Grundsatzprogramms 2002. Von Ende 2002 bis Ende 2008 war Reinhard Bütikofer Ko-Vorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.
Seit Juni 2009 war Reinhard Bütikofer Mitglied des Europaparlaments in der Greens/EFA Fraktion. Bis 2012 war er stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister seiner Fraktion. Er war 10 Jahre Mitglied im Industriepolitischen Ausschuss (ITRE) und stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss (AFET). Seit 2019 war er Mitglied im AFET und dort Koordinator seiner Fraktion sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Internationalen Handel (INTA). Er war 15 Jahre lang in der Delegation für die Beziehungen zur Volksrepublik China, zuletzt fünf Jahre lang als Vorsitzender; ebenfalls 15 Jahren lang Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten; 10 Jahre stellvertretendes Mitglied in der ASEAN-Delegation. Zur Europawahl 2024 kandidierte er nicht.
Von 2012 bis 2019 war Reinhard Bütikofer Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei.
Reinhard Bütikofer ist Mitglied im Europa/Transatlantik-Beirat, im Freundeskreis und in der Grünen Akademie der Heinrich-Böll-Stiftung, in der Europa-Union, im NABU Club, bei ver.di, in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, im Deutsch-Chinesischen Dialog Forums, Ko-Vorsitzender der Deutsch-Taiwanischen Dialog-Plattform, Mitglied des Kuratoriums des Hauses der Europäischen Geschichte sowie der DGAP, des ECFR, des IISS, des Trägervereins der Europäischen Akademie Berlin und des Advisory Board des Global Taiwan Institute.
Reinhard Bütikofer ist Vater von drei Töchtern. Er ist mit Renée Krebs verheiratet.
Reinhard Bütikofer ist Träger des Verdienstordens von Baden-Württemberg, der Grand Medal of Diplomacy (Taiwan) und des Fray International Sustainability Award.
Kurzform
Ehemaliges Mitglied (Grüne/EFA) des Europäischen Parlaments (2009-2024); Ex-Vorsitzender der Delegation des Europäischen Parlaments für die Beziehungen mit der Volksrepublik China; ehemaliger Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei (2012-2019) und ehemaliger Ko-Vorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (2002-2008). Seit 2023 Ko-Vorsitzender der Deutsch-Taiwanischen Dialog-Plattform.
Former Member (Greens/EFA) of the European Parliament (2009-2024); former Chair of the European Parliament’s Delegation for Relations with the People’s Republic of China; former Co-Chair of the European Green Party (2012-2019) and former Co-Chair of the German Green Party BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (2002-2008). Since 2023 Co-Chair of the German Taiwanese Dialog Platform.
