Am heutigen Morgen berichtete The Telegraph, die G20 (Group of Twenty) die zwanzig größten Volkswirtschaften der Welt inkl. der EU, hätten ihr Financial Stability Board in Basel damit beauftragt, in einer Studie zu evaluieren, mit welchen Folgen der internationale Finanzsektor im Falle ambitionierter Klimaschutzziele rechnen müsse. Denn die Politiker der G20, so Autor Ambrose Evans-Pritchard, seien zunehmend besorgt, dass den Investitionen in Höhe von rund 7 Billionen US$, die seit 2007 in Kohle-, Gas-, und Ölunternehmen geflossen seien, falsche Annahmen zugrunde liegen. Wenn die fossilen Ressourcen aufgrund strikterer CO2-Emissionsgrenzwerte nicht verbrannt werden können würden vielen dieser Investitionen ökonomisch wertlos (stranded assets).
Dipomatischen Quellen zufolge hatte Frankreich sich nun für eine solche Studie stark gemacht, nachdem die Bank of England letztes Jahr bereits Bedenken äußerte und eine Untersuchung der Finanzrisiken von Anlagen in konventionelle Energieunternehmen ankündigte. Auch die Internationale Energiebehörde (International Energy Agency) hat bereits davor gewarnt, dass im Falle ehrgeiziger Klimaschutzübereinkommen zwei Drittel aller bekannten fossilen Ressourcen nicht verbrannt werden dürften, was Investitionen in Höhe von 28 Billionen US$ vollkommen wertlos machen würde.
Alle Mitglieder der G20 haben ihre Kooperation bezüglich der Studie oder sogar nationale Untersuchungen angekündigt, einschließlich den USA, China, Indien, Russland, Australien sowie Saudi Arabien. Laut Rachel Kyte, Vizepräsidentin der Weltbank für Klimawandel, möchte die G20 herausfinden, wie groß die Schäden für institutionelle Investoren im Falle einer “geplatzen Carbon Bubble” wären. Dass die Gefahr der Carbon Bubble besteht, scheint mittlerweile niemand mehr zu bezweifeln!
Hier zum Artikel im The Telegraph. Hier meine Pressemitteilung zum Thema.