Das Europaparlament hat heute in Strasbourg einer neuen Richtlinie zugestimmt, die den Verbrauch von Einwegtüten aus Plastik in der Europäischen Union eindämmen soll. Darin ist das verbindliche Ziel vorgeschrieben, den Verbrauch dünner Einwegbeutel in den nächsten drei Jahren um 50% und in den nächsten fünf Jahren um 80% zu reduzieren. Außerdem sollen Plastikbeutel im Lebensmittelverkauf in Zukunft nicht mehr gratis vergeben werden. Der grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer zeigt sich mit dem Beschluss zufrieden: „Mit dieser Richtlinie haben wir einen entscheidenden Schritt getan, um den Verbrauch von Einwegtüten deutlich zu verringern und damit die Verschwendung von Ressourcen und die Vermüllung unserer Landschaften und Ozeane zu beenden. Ein generelles Verbot von Plastiktüten war zwar auf europäischer Ebene nicht durchzusetzen, aber wir Grüne haben zusätzlich erreicht, dass einzelne Mitgliedsstaaten über die Vorgaben der Richtlinie hinaus nationale Verbote oder strengere Vorschriften erlassen können.“
In einer weiteren Abstimmung bestätigte das Europaparlament einen Vorschlag der EU-Kommission zur Kennzeichnungspflicht von gentechnisch verändertem Honig. Demnach muss Honig, der Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen enthält, weiterhin nicht gesondert gekennzeichnet werden. Reinhard Bütikofer kritisiert die Entscheidung: „Verbraucherinnen und Verbraucher werden auch in Zukunft in die Irre geführt. Und Imker, die gentechnikfrei produzieren wollen, müssen dies nun ihrerseits nachweisen. Leider hat es das Europaparlament versäumt, dieser Ignoranz der EU-Kommission ein klares Zeichen für Verbraucherschutz und gegen Gentechnik in Europa entgegenzusetzen.“