Am 22. Juni jährt sich der deutsche Überfall auf die Sowjetunion zum 80. Mal. Dazu erklären Reinhard Bütikofer, Mitglied des Europäischen Parlaments (Grüne/EFA) mit regionaler Zuständigkeit für Thüringen, und Bernhard Stengele, Landessprecher von Bündnis 90/Die Grünen Thüringen:
„Vor 80 Jahren überfiel Hitlerdeutschland die Sowjetunion. Über 20 Millionen Menschen aller Nationalitäten der Sowjetunion, vor allem Russen, Ukrainer und Weißrussen, wurden Opfer des Vernichtungskrieges, der mit rücksichtsloser Brutalität auch gegen die Zivilbevölkerung geführt wurde. Die deutsche Wehrmacht war an zahllosen Gräueln gegen Jüdinnen und Juden, gegen andere willkürlich verfolgte Bevölkerungsgruppen und gegen jeglichen Widerstand aktiv beteiligt.
Wie der Hitler-Stalin-Pakt und der Überfall auf Polen 1939 bleibt das Datum des 22. Juni 1941 ein Schandfleck deutscher Geschichte, ein Anlass ewiger Erinnerung und ein Grund, heute und in Zukunft konsequent an der Aussöhnung und der Freundschaft mit den Völkern Osteuropas einschließlich Russlands zu arbeiten.
Die deutsch-russischen Beziehungen befinden sich heute in einer sehr schwierigen Phase. Doch unabhängig von aktuellen Spannungen mit der autokratischen Führung Russlands sind wir all denen dankbar, die sich insbesondere in den letzten 30 Jahren für eine konstruktive Entwicklung deutsch-russischer Beziehungen und der Beziehungen zu den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion engagiert haben. Die Instrumentalisierung der Geschichte für großrussische Zwecke lehnen wir ab. Aber den Menschen Russlands fühlen wir uns als Europäer verbunden und suchen eine friedliche, gedeihliche Zukunft mit ihnen.“