Regierungsbildung in Israel | Israeli government

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Zur Einigung zwischen acht israelischen Parteien, eine Regierung ohne Benjamin Netanjahu zu bilden, sagt Reinhard Bütikofer, außenpolitische Koordinator der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parlament:

„Benjamin Netanjahu hat sich über die langen Jahre seiner Ministerpräsidentschaft als großes Hindernis auf israelischer Seite für eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und die Palästinenser erwiesen. Dass er sein Amt nun verlieren soll, schafft einen gewissen Spielraum für neue Dynamiken, aber kann nicht zu politischen Blütenträumen verführen. Schließlich gibt es auch massive Hindernisse auf palästinensischer Seite, die nicht von selber verschwinden. Da die neue israelische Regierung neben rechten Parteien auch Parteien umschließt wie die Arbeitspartei und Meretz, die beide für die Zwei-Staaten-Lösung eintreten, und zusätzlich von der arabisch-israelischen Ra´am-Partei unterstützt wird, gibt es eine Chance, dass eine Regierung Bennett nicht vor allem auf Eskalation und einseitige Maßnahmen setzen wird. Allerdings ist die neue Regierungsmehrheit wegen ihrer politischen Zerklüftung nicht stabil. Deshalb kommt es jetzt darauf an, dass nicht nur die USA, sondern auch die EU keine Zeit verlieren dabei, neue konstruktive Ansätze aktiv zu verfolgen. Gleichzeitig wäre es richtig, deutlich zu machen, dass auch eine politische Erneuerung auf der Palästinenser-Seite Not tut.“


On the agreement between eight Israeli parties to form a government without Benjamin Netanyahu, Reinhard Bütikofer, foreign policy coordinator of the Greens/EFA group in the European Parliament, declares:

“Benjamin Netanyahu has been a major obstacle on the Israeli side to a two-state solution for Israel and the Palestinians during his long years as Prime Minister. The fact that he is now about to lose his office creates a certain leeway for new dynamics, but is certainly no reason for political delusions. After all, there are also massive obstacles on the Palestinian side that will not disappear just by themselves. Since the new Israeli government includes besides right-wing parties also parties like the Labor Party and Meretz – both of whom are in favor of the two-state solution – and is also supported by the Arab-Israeli Ra’am party, there is a chance that the Bennett administration will not rely primarily on escalation and unilateral action. However, the new government majority is precarious because of its internal political contradictions. That is why not only the USA, but also the EU must not lose time now and should actively pursue new constructive approaches. At the same time, it has to be emphasized that political renewal is also needed on the Palestinian side.”