Zur Brexit-Einigung kurz vor dem EU-Gipfel meint Reinhard Bütikofer, Europaabgeordneter und Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei (EGP):
„Nichts ist vorbei, bevor es vorbei ist“, wusste der amerikanische Baseball-Philosoph Yogi Berra. Das gilt sicher auch für den Brexit. Grund zum Jubeln gibt es nicht. Der Brexit bleibt ein monströser Fehler, auch wenn es jetzt noch gelingt zu verhindern, dass Großbritannien und die EU in eine Scheidung ohne jegliche Verabredung hineinstolpern.
Noch wäre es voreilig, davon auszugehen, dass die Mehrheit des Unterhauses der Verabredung in der nun vorliegenden Form zustimmen wird. Jetzt ist die britische Innenpolitik am Zuge. Besonders unangenehm dürfte die Lage für Labour werden. Labour verliert, was immer sie tun. Stimmen sie Johnsons Deal zu, helfen sie ihm, und stimmen sie dagegen, laufen sie Gefahr, dass sie für den No-Deal-Brexit verantwortlich sind. Hoffentlich hört man bei Labour weniger auf Jeremy Corbyn, der Ablehnung verlangt, als auf einen Rest von Vernunft. Das rettet Labour nicht, aber es vermeidet den ganz großen Kladderadatsch.“