EU-Parlament: Nahrungsmittelverschwendung bis 2050 halbieren

89 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in der Europäischen Union jedes Jahr auf dem Müll. Das Europäische Parlament fordert die EU-Regierungen und die Kommission auf, endlich etwas gegen diese ungeheure Verschwendung zu unternehmen. Dazu hat es am 16. Mai eine Resolution verabschiedet, die leider nicht bindend ist, aber immerhin den Druck erhöht. Mitgliedstaaten und Kommission verschleppen das Problem schon viel zu lange. Bis 2030 müsse der Abfall um 30 Prozent, bis 2050 um 50 Prozent weniger werden, verlangen die Abgeordneten.

Ein sorgsamerer Umgang mit Lebensmitteln wäre aus ethischen Gründen wichtig und würde außerdem Geld sparen und die Umwelt schonen. 89 Millionen Tonnen Essen im Müll – das sind 173 Kilogramm Abfall auf jeden Einwohner der EU! 170 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Kopf entstehen jedes Jahr völlig umsonst, weil Nahrungsmittel nicht gegessen, sondern weggeworfen werden. 261 Millionen Tonnen Ressourcen werden umsonst verbraucht.

Die EU-Kommission hat trotz vieler Appelle bisher keinen Ehrgeiz gezeigt, einen Gesetzvorschlag gegen Nahrungsmittelverschwendung vorzulegen. Sie spricht das Thema zwar an – etwa im Zusammenhang mit ihrem 2015 vorgestellten Kreislaufwirtschafts-Paket – und schwingt große Worte, wie wichtig die Abfallvermeidung sei. Doch echte Maßnahmen sehen anders aus. Im EU-Parlament gibt es fraktionsübergreifend Einigkeit, dass die EU endlich aktiv werden muss. Wir Grüne konnten die Parlamentsposition an etlichen Stellen noch schärfen.

Allerdings betont das Parlament auch, dass nicht nur EU und Regierungen in der Pflicht stehen – jeder einzelne Verbraucher muss helfen. Die EU solle die Konsumenten dabei unterstützen, indem sie zum Beispiel bei Haltbarkeits-Etiketten für mehr Klarheit sorgt, fordern die Abgeordneten.

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http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/20170509IPR73930/verschwendung-von-lebensmitteln-verringern