Ein Jahr nach der wegweisenden Klimakonferenz von Paris geht der Nachfolger, die COP22 in Marrakesch heute in die zweite Woche. Was heraussticht: Der Kampf für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit wird zunehmend auf dem Feld der Finanz- und Haushaltspolitik ausgetragen. Investitionen sollen umgeleitet werden von klimaschädlichen in nachhaltige und klimafreundliche Bereiche. Zur Erreichung der Pariser Klimaziele und der Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs).
Die wichtigsten Instrumente dafür: Transparenz in die Finanzmärkte bringen und damit aufzeigen, welche ökologischen und sozialen Auswirkungen Kapitalanlagen und Investments haben. Sind Firmen fit für eine emissionsfreie Welt, sind Infrastrukturprojekte wie Autobahnen oder Wohnungsbau ausgelegt auf ein max. 2°C Wirtschaftsszenario – das ohne fossile Energieauskommt und durch hohe Energieffizienz gestützt wird? Die Information darüber wird mehr und zur Leitschnur bei Investor*innen werden und ist Anknüpfungspunkt für Divestment und nachhaltiges Re-Investment. So können die grundlegenden Weichenstellungen für den Umbau in eine nachhaltige Wirtschaft gestellt werden. Die Politik muss für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen und mit eigenen Mitteln vorangehen, damit das klappt. Es sind nicht nur die Umweltminister*innen, sondern vermehrt auch die Wirtschafts- und Finanzministerien, denen das Thema Klimaschutz in die Kernagenda ihrer Arbeit geschrieben werden muss. Das sind die zentralen Elemente des Konzepts der Finanzwende.
In unserem Autor*innenpapier stellen wir die Eckpunkte dieser Finanzwende vor und zeigen auf, was global, auf europäischer, auf Bundes-, oder auch kommunalen Ebene dafür getan werden kann.
Wir freuen uns über Eure und Ihre Rückmeldungen!
Autor*innenpapier
Die Finanzwende – Reformagenda für Klimaschutz, wirtschaftliche Transformation, Stabilität und Nachhaltigkeit
Annalena Baerbock, Reinhard Bütikofer, Anna Cavazzini, Georg Kössler, Christian Bothe – November 2016