90 Milliarden Euro -so umfangreich sind derzeit die Pensionsrücklagen der deutschen Ärzteschaft. Die Mitgliedschaft in so genannten Versorgungswerken ist für sie Pflicht. Immer lauter werden derzeit die Forderungen, diese Gelder so anzulegen, dass auch sie keine Gesundheits- oder Umweltschäden hervorrufen. Sprich: dass „Nachhaltigkeit“ ein Kriterium für diese Geldanlage wird. Investitionen in klima- und gesundheitsschädliche Kohleenergie stehen dem diametral gegenüber. Bereits zum Ärztetag 2015 wurde ein entsprechender Antrag mit dem Titel: “Investitionen in Unternehmen fossiler Brennstoffgewinnung beenden” diskutiert.
Nach ersten Erfolgen – die Berliner Ärzteschaft hat bereits beschlossen ihre Rücklagen entsprechen umzuschichten – ist der nächste Schritt der Bundesverband: die deutsche Ärzteschaft. Knapp 2.500 Mediziner und sechs Ärzteorganisationen haben einen Aufruf an ihre Versorgungswerke unterzeichnet. Darin fordern sie, alle Beteiligungen an Kohle-, Öl- und Gasunternehmen abzuziehen und so ein Zeichen für Klimaschutz und Gesundheit zu setzen. In dem Aufruf heißt es: “ÄrztInnen und ärztliche Organisationen dürfen aus ihrer besonderen Verantwortung für die Gesundheit nicht gleichgültig gegenüber den Auswirkungen eines ungebremsten Klimawandels und der Luftverschmutzung durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe sein, die (…) die Gesundheit sehr vieler Menschen wie auch das menschliche (Über-)Leben insgesamt bedrohen.” Ähnliche Appells lagen auch schon von vielen internationalen Ärzteorganisationen vor, wie bspw. Großbritanniens (BMA), Kanadas (CMA) und der größte Ärzteverband Australiens (RACP). Auch führende medizinische Fachjournale wie The Lancet und das British Medical Journal (BMJ), angesehene wissenschaftliche Institute und einige Medizin-Wissenschaftler haben zum Divestment aus fossilen Brennstoffen aufgerufen. Im Falle der britischen Ärzte führte dies bereits zum Erfolg!
Hier gehts zur Pressemitteilung der Initiative und hier zum Aufruf selbst.