Zu den Ergebnissen des informellen Rates der EU-Finanzminister zum Thema Green Finance erklärt Reinhard Bütikofer, Industrieexperte der Grünen im Europaparlament:
“Die EU-Finanzminister senden an Finanzmärkte und Industrie ein überraschend klares Signal. Die Märkte müssen sich darauf einstellen, dass CO2-Risiken in Zukunft transparenter gemacht und Stück für Stück in die Preisbildung eingerechnet werden müssen. Damit wird der Anreiz, sich aus konzentrierten CO2-Risiken zu verabschieden, gestärkt. Das verleiht der notwendigen Transformation zu einer weniger CO2-intensiven Wirtschaft zusätzlichen Schub.
Am deutlichsten werden die Finanzminister beim Thema Transparenz. Wer an diesem Punkt weiterhin zögerlich agiert, betreibt ein Geschäftsmodell von gestern. Die Finanzminister haben zu Recht auch den Hinweis des European Systemic Risk Board der EZB aufgegriffen, wonach für angemessenes Management langfristiger Klimarisiken CO2-Stresstests für Finanzinstitute nötig werden. Indirekt sind damit selbstverständlich auch zahlreiche Industriesektoren betroffen.
Schließlich haben die Finanzminister erkennen lassen, dass sie bei der geplanten EU-Kapitalmarktunion von der Europäischen Kommission mehr Anstrengungen beim Thema Green Finance erwarten. Damit stützen sie die Stimmen aus Parlament, Zivilgesellschaft und Finanzkreisen, die bisher schon darauf gedrungen haben, die Blindheit für CO2-Risiken bei den entsprechenden Vorhaben der Kommission zu überwinden.”