Ich sprach gerade auf der Berliner Recycling– und Rohstoffkonferenz von Vivis zum Thema Europäische Rohstoffpolitik. Leider hat der Verfall der Rohstoffpreise auf breiter Front dazu beigetragen, dass der Rohstoffpolitik weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird als noch vor 3-4 Jahren. Traurig, dass viele positive Initiativen liegen blieben. Die Europäische Kommission hat das Thema deutlich heruntergestuft, nachdem die öffentliche Aufmerksamkeitabgenommen hat. Für die europäische Raw Materials Initiative wurde 2015 erstmals kein Fortschrittsbericht mehr erstellt, im neuen Vorschlag zur Kreislaufwirtschaft kommt das Thema nicht vor. Beim Thema Konfliktrohstoffe und dem weiteren legislativen Verlauf des Kreislaufwirtschaftspakets muss das Europäische Parlament heftig kämpfen und die Akteure im Europäischen Rat an ihre Verantwortung erinnern.
Umso schöner, dass einige Hartnäckige in Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung weiter daran arbeiten, Schwung in die Debatte zu bringen. Das PROGRESS II Programm ging kürzlich durchs Kabinett und kommt bald in den Bundestag, in Baden-Württemberg ist die Allianz für Ressourceneffizienz sehr aktiv und von Seiten der Wissenschaft rund um Professor Dr. Ing. Daniel Goldmann wurde kürzlich im Rahmen des EU Förderprogrammes Horizon 2020 ein Projekt eingebracht, dass ein globales Forum für Rohstoffpolitik – eine Münchner Sicherheitskonferenz für Rohstoffe sozusagen – schaffen soll: das „World Forum on Resources“. Diese Initiative finde ich sehr begrüßenswert und werde mein Bestes tun, sie zu unterstützen.