112 Millionen Euro- diese Summe haben der Bund und die Bundesagentur für Arbeit in Unternehmen investiert, die mit Kohle, Gas oder Öl wirtschaften. Dies haben gemeinsame Recherchen der grünen Bundestagsfraktion und der Carbon Tracker Initiative ergeben. Die Summe entstammt den Versorgungsrücklagen für Beamte, für die der Bund verantwortlich ist.
Die von der Bundesregierung favorisierte Anlegestrategie wird nicht nur aufgrund potenzieller Klimaschäden, sondern auch wegen finanzieller Risiken zunehmend kritisiert. Der potenzielle Wertverlust für Anleger durch das Platzen der Carbon Bubble, sowie die Notwendigkeit im Hinblick auf die Klimakonferenz in Paris eine kohärentere Klimastrategie zu präsentieren, werden bewusst ignoriert. Jüngst hatte die grüne Bundestagsfraktion unter der Leitung der Abgeordneten Bärbel Höhn und Annalena Baerbock zum wiederholten Male durch eine Anfrage auf das Thema aufmerksam gemacht. In der Antwort bestätigte die Regierung zwar, dass “es Aufgabe und Verantwortung der jeweils zuständigen Gesetzgebungsorgane [ist], den Umfang der Gemeinwohlorientierung öffentlich-rechtlicher Finanzinstitute” zu bestimmen, hat jedoch keinerlei Initiative übernommen den Klimawandel oder die Carbon Bubble in die Orientierung der Institute miteinzubeziehen. Die Antworten der Bundesregierung müssen also durchaus kritisch betrachtet werden. So wird die wichtige Rolle des Finanzsektors im Klimaschutz zwar bestätigt, durch Investitionsentscheidungen wie diese jedoch bewusst sabotiert.
“Finanzmarktakteure gehören zunehmend zu den Adressaten einer modernen Klimaschutzpolitik, weil deren Investitions- und Anlageentscheidungen ganz unmittelbare positive oder negative Klimaauswirkungen haben können.” – Antwort der Bundesregierung
Die Investitionsentscheidungen des Bundes offenbaren also, dass man sich offenkundig zwar den Auswirkungen seines Handelns, sowie der Existenz von alternativen Handlungsarten bewusst ist, Lobbyinteressen jedoch vorneanstellt. Dass dies außerdem im Namen des Allgemeinwohls und mit den Pensionen von Beamten geschieht ist bedenklich.
Die komplette Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage zur Carbon Bubble gibt es hier.
Zum Artikel des Spiegels zu diesem Thema geht es unter folgendem Link.