Während aus Athen, aus der Ukraine, aus Russland, Syrien und Libyen derzeit fast nur Negativmeldungen kommen, ist die Nachricht über den erfolgreichen Abschluss der Iran Verhandlungen, die mehr als ein Jahrzehnt angedauert haben, eine für Europa und den ganzen Nahen Osten außerordentlich positive Botschaft. Vielen Dank muss man all denen sagen, die mit außerordentlicher Hartnäckigkeit an einer diplomatischen Lösung für den Konflikt um das iranische Atomprogramm festgehalten haben, obwohl in den USA, in Israel, in Europa und auch in Teheran nicht wenige Hardliner große Bemühungen unternahmen, einer solchen Lösung den Weg zu verlegen. Baroness Ashton und Federica Mogherini haben eine sehr konstruktive Rolle gespielt, nicht vor allem auffällig, aber wirksam. Frank Walter Steinmeier war in zwei Perioden als Außenminister an den Verhandlungen beteiligt. John Kerry hat mit Beharrlichkeit, Mut zum politischen Risiko und Geschick den Erfolg erzwungen. Und erwähnt werden muss auch Joschka Fischer, der zu seiner Zeit als Außenminister den Anstoß gab für das Drei-Plus-Drei Verhandlungsformat, das sich am Schluss als funktionstüchtig erwies!
Sicherlich setzt jetzt in den USA eine harte innenpolitische Auseinandersetzung ein. Auch im Iran haben die Konservativen sicher noch einige Pfeile im Köcher. Aber den Abschluss darf man, muss man, schon einmal feiern. Die Verhinderung einer iranischen Atombombe und die Verhinderung eines heißen Konflikts aus Furcht vor derselben stellen eine bedeutende diplomatische Leistung dar. Gratulation!