Immer höhere Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen und schlechte Jobchancen auf dem Arbeitsmarkt sind für viele junge Europäer die Realität. Am 9. April trafen sich ca. 200 junge Menschen aus ganz Europa zur zweiten Jugendkonferenz des FYEG und der EFA der Grünen, um sich mit genau diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Ziel der Jugendkonferenz war es, im Dialog mit Experten Forderungen zu entwickeln, die den im Mai gewählten, neuen Mitgliedern des Europäischen Parlaments mit auf den Weg gegeben werden sollen.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Ska Keller, die als Spitzenkandidatin aus den Grünen Primaries hervorging. Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmer in fünf Arbeitsgruppen an ihren Forderungen. In den Gesprächen wurde immer wieder deutlich, wie wichtig der Zusammenhalt und Solidarität in Europa für die jungen Menschen ist. Für die Arbeitsgruppe Bildung war sehr schnell klar, dass der Zugang zu kostenloser Bildung ein wesentlicher Schlüssel in der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit darstelle sowie die Anerkennung von Bildungsabschlüssen über die nationalen Grenzen hinweg angestrebt werden müsse.
Diese Forderungen wurden durch die Arbeit des Workshops „Job Creation“ komplementiert. Es wurde deutlich, dass die Jugend sich mehr Unterstützung bei der Jobsuche wünscht und sich stärker in Gewerkschaften engagieren muss, um ihre eigenen Ziele mit Nachdruck vertreten zu können.
Ähnlich starke Forderungen entwickelten die Jugendlichen auch in den weiteren Arbeitsgruppen Demokratie, Umwelt und Soziales Europa.
Im Anschluss an die Workshops versammelten sich die TeilnehmerInnen vor dem Europa Parlament, um symbolisch zu zeigen, wie sehr die Jugend um ihre Zukunft bangt. Übertriebene Sparpolitik und der harte Kurs der europäischen Regierungsmitglieder bei der Haushaltskonsolidierung führe zu einem ungleichen Tauziehen um die Zukunft der Jugend.
Der zweite Teil der Konferenz fand in den Räumlichkeiten des Europäischen Parlaments statt. Die in den Workshops ausgearbeiteten Forderungen wurden im Plenarsaal den anderen KonferenzteilnehmerInnen vorgestellt und teilweise hitzig diskutiert. Abschließend wurde darüber abgestimmt. (http://www.fyeg.org/main/index.php/news/10-other/750-get-the-youth-out-of-crisis)
Die ausgearbeiteten Forderungen konnten so dann mit den Gästen der abschließenden Podiumsdiskussion ausgefochten werden. Neben Ska Keller, nahmen Pascal Lejeune von der Generaldirektion für Bildung und Kultur, Dominique Mitchell von der European Federation of Food, Agriculture and Tourism Trade Unions (EFFAT) und Amadeu Altafaj Tardio aus dem Kabinett des Eurokommissars Ollie Rehn teil. In einem sehr sachlichen Gespräch stellten alle Gastredner zunächst ihre Arbeit und ihren Standpunkt vor. Dass die Meinung darüber, ob genug für die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit getan werde, zwischen den Mitgliedern der europäischen Kommission und der Gewerkschaftsvertreterin sich kaum überschnitten war zu erwarten gewesen. Den TeilnehmerInnen der Jugendkonferenz gelang es jedoch durch ihre Beiträge und persönlichen Erfahrungsberichte die Diskussion immer wieder neu zu beleben und den Umfang der bisherigen Sparpolitik der EU in Frage zu stellen.
Die zweite Jugend Konferenz zum Thema „Get Youth out of Crisis“ hat gezeigt, dass junge Menschen in Europa eine Vision davon haben, wie sie ihr Leben gestalten wollen und dass sie auf Europa bei der Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit setzen. Die Politik hat nun die Aufgabe ihre Forderungen ernst zu nehmen und in der kommenden Legislaturperiode umzusetzen.