Am 4. Oktober 2011 fand in Washington D.C. die erste trilaterale Konferenz zu kritischen Rohstoffen (vor allem Seltene Erden) mit TeilnehmerInnen aus der EU, den Vereinigten Staaten und Japan statt. Ich hatte schon kurz in einen vorherigen Beitrag mit einem Foto von der Veranstaltung berichtet. Hochrangige Teilnehmer kamen auch aus Australien und Kanada.
Kurz zur Vorgeschichte: Als das Thema Seltene Erden im Sommer letzten Jahres rasant an Fahrt aufnahm, organisierten die USA mit Japan in November und mit der EU-Kommission in Dezember einen Workshop zum Thema, um zu schauen wie man in den Bereich kooperieren könne. Fast zeitgleich trat ich mit der Japanischen Vertretung zur EU in Kontakt, um Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Seltenen Erden zu eruieren. Das Resultat war eine Veranstaltung im Europäischen Parlament in Februar mit einer hochrangigen Delegation vom Japanischen Wirtschaftsministerium (METI). Die jetzige Konferenz verstärkte nun diesen Austausch.
Es sieht auch so aus, als würde sich die trilaterale Kooperation intensivieren. Die japanische Seite lud zu einer weiteren Konferenz im nächsten Jahr ein.
Um einen Technologiedurchbruch im Bereich der Seltenen Erden zu erleichtern müssen allerdings nicht nur Staaten miteinander kooperieren, sondern auch Unternehmen, Universitäten, Forschungsinstitute, etc. Deswegen bin ich dafür ein Europäisches Kompetenznetzwerk für Seltene Erden (European Rare Earth Competency Network – ERECON) zu etablieren. Dieses Netzwerk soll alle verschiedenen Akteure zusammen bringen, um Forschung in diesen Bereich zu konzentrieren und zu fördern.
Dazu habe ich in der gegenwärtigen Debatte zum EU-Haushalt 2012 ein Pilotprojekt zu ERECON eingereicht welches die erste Finanzierung des Netzwerks sichern soll. Am 5. Oktober verabschiedete der Haushaltsausschuss meinen Vorschlag. Jetzt muß der Vorschlag noch durchs Plenum. Spiegel Online hatte auch Interesse gezeigt und publizierte einen Artikel dazu.