China investiert zunehmend in europäische Infrastruktur. Man hört immer wieder davon, aber was findet da wirklich statt? Mich stieß eine Frage der Wirtschaftswoche auf dieses Thema. Ich habe in diesem Zusammenhang ein bisschen Forschung betrieben und folgendes herausgefunden:
Chinesische Investitionen in Europa haben in den vergangenen zwei Jahren stark zugenommen, vor allem in Europas südlichen und östlichen Regionen.
China hat griechische und spanische Staatsanleihen erworben und hat ankündigt, auch portugiesisch Anleihen kaufen zu wollen. Einige griechische und italienische Häfen befinden sich ebenfalls bereits seit 2008 in chinesischer Hand. Das chinesische Staatsunternehmen Cosco hat sich die Rechte am Hafen von Piräus für die kommenden 35 Jahre gesichert und plant Investitionen in Höhe von knapp 500 Millionen Euro für die Entwicklung der süditalienischen Häfen Tarento und Neapel. Auch in Irland soll ein Hafen unter chinesischer Führung aufgebaut werden: Der Hafen von Athlone soll zukünftig den Export chinesischer Produkte, die in chinesischen Firmen in Hafennähe produziert werden, erleichtern.
Auch in Osteuropa ist China aktiv:
Die Projekte konzentrieren sich hier insbesondere auf die Infrastruktur. So hat eine chinesische Bank geholfen ein 170-Millionen Euro teures Brückenprojekt in Belgrad zu finanzieren. Der Abschluss einer mehrjährigen Konzession für die Verwaltung des Hafens in Rijeka, Kroatien steht ebenfalls auf der Wunschliste der Chinesen.
Außerdem haben China und Kroatien vereinbart gemeinsam einen neuen Flughafen in Zagreb zu bauen. Nahe der bulgarischen Hauptstadt Sofia soll ein chinesisches Gewerbegebiet entstehen. In Rumänien will China rund 1 Milliarde Euro in die Bereiche Landwirtschaft, Energie und Bergbau investieren. Infrastrukturprojekte in Moldawien sollen ebenfalls mit 1 Milliarde Euro aus chinesischer Hand unterstützt werden. Darüber hinaus wird sich das chinesische Unternehmen Covec am Bau einer Autobahn zwischen Warschau und Lodz beteiligen.
Und was heißt das alles? Ist es gut oder schlecht? Ich finde ja, das braucht etwas Analyse.
Die Journalistin der Wirtschaftswoche war an Analyse nicht besonders interessiert, sondern aber an einem gültigen antichinesischen Zitat. Als ich das nicht lieferte, zerstritten wir uns.
Ich bin mal gespannt, was die Wirtschaftwoche aus diesem Thema macht… Ich habe dabei etwas gelernt.