Ärzte, Krankenhäuser und Gesundheitsverbände gehen beim Divestment voran

Rund um den Pariser Weltklimagipfel Ende 2016 traten eine Vielzahl von Institutionen und Unternehmen mit der Ankündigung, sich klimafreundlicher zu verhalten, nach vorne. Diese Entwicklung machte auch vor diversen Organisationen des Gesundheitssektors nicht halt. So rief die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beispielsweise. zu einer Reduzierung der Kohlenstoffbilanz und zu Divestment aus fossilen Energieträgern auf. Denn Luftverschmutzung, u.a. verursacht durch Emissionen aus der fossilen Energiebranche oder fossilen Wirtschaft, ist laut der Organisation für jeden achten vorzeitigen Todesfall weltweit verantwortlich. Bereits im Mai 2015 beschloss die WHO, im Rahmen ihrer jährlichen Weltgesundheitsversammlung, sich mit den Auswirkungen der Luftverschmutzungen auf die Gesundheit zu befassen. Dieser Beschluss ist ein Aufruf an den Gesundheitssektor, eine führende Rolle bei der Bekämpfung von Luftverschmutzungen zu spielen.

Unterstützt wurde die WHO in späterer Folge unter anderem von bisher rund 1700 Gesundheitsverbänden, 13 Millionen Ärzten und Fachkräften im Gesundheitswesen und von 8200 Krankenhäusern, die sich unter dem Titel “2020 Health Care Climate Challenge” an einer Petition und einem Wettbewerb beteiligten, den Gesundheitssektor klimafreundlicher zu gestalten – Divestment aus fossilen Energien miteingeschlossen.

Schon einen konkreten Schritt weiter geht der amerikanische Gesundheits- und Pflegeverband “Dignity Health”, der am 3. Dezember 2015 den Abzug seiner Gelder aus der Kohleindustrie verkündete und damit zum größten Akteur der Divestment-Bewegung im amerikanischen Gesundheitssektor wurde. “Dignity Health” betreibt mehr als 400 Krankenhäuser und Pflegezentren in Kalifornien, Arizona und Nevada.

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