Stößt japanische Warnung auf taube Ohren?

Zu den Plänen der polnischen Regierung zum Ausbau der Atomkraft erklärt der grüne Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer:

„Ausgerechnet wenige Tage nach dem apokalyptischen japanischen Atomunfall erklärt Polens Ministerpräsident Tusk die Absicht seiner Regierung an den Plänen zum Neubau von Atomkraftwerken festzuhalten und bekommt dafür Beifall von Rechts bis Links. Offenbar ist die japanische Warnung in Warschau nicht gehört worden.
Viele europäische Regierungen erweisen sich in dieser Frage gegenwärtig als besonders schwerhörig. EU-Energiekommissar Oettinger berichtete gestern im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments ein Umdenken der Mitgliedsstaaten in Sachen Atom, von Deutschland einmal abgesehen, gebe es nicht. Dabei hat Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck durchaus Recht, wenn er die polnische Regierung auffordert, sich noch einmal zu besinnen.
Ganz Europa muss umdenken. Deutschland darf nicht bei einem wahlkampfbedingten Scheinmanöver stehen bleiben. Die gefährlichsten Atomkraftwerke müssen sofort abgeschaltet werden. Dazu gehören etwa die Kraftwerke, die in Erdbebenzonen gebaut wurden oder gegen Flugzeugabstürze nicht gesichert sind.“


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